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Der Immobilienmarkt ist angespannt, die Laune bei Käuferinnen und Käufern auch. Betrügerinnen und Betrüger nutzen die Situation aus: Immer neue Betrugsmaschen tauchen auf, wenn Immobilien privat angeboten werden.
Das geht von Fake-Wohnungsanzeigen über falsche Immobilienportale und Bilder aus dem Netz bis zur bezahlten Besichtigung. Wir zeigen Ihnen, wie Sie genau hinschauen und sich vor Immobilienbetrug schützen können. Achtung: Auch Verkäuferinnen und Verkäufer können Opfer von Immobilienbetrug werden.
Der finanzielle Schaden bei Immobilienbetrug liegt auf der Hand. Oder doch nicht? Denn meist geht es nicht nur um die Kaufsumme allein. Oft haben Betroffene alles in ihren Traum gesteckt und stehen vor dem kompletten Ruin. Dazu kommen psychischer Stress und Schuldgefühle sowie die schwierige Rückabwicklung, die Zeit, Geld und Nerven kostet – wo Sie doch dem Ganzen einfach nur ein Ende setzen wollen.
In letzter Zeit häufiger aufgetreten ist der sogenannte „Rip-Deal“, bei dem Immobilienverkäuferinnen oder -verkäufer zum Währungstausch gedrängt werden, ohne den angeblich der Immobilienverkauf nicht stattfinden kann. Dabei wird häufig ein lukrativer Gewinn versprochen – und gutgläubige Immobilienverkäuferinnen oder -verkäufer landen in der Rip-Deal-Falle.
„Rip“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „ausbeuten“, „abzocken“ oder auch „entreißen“, „Deal“ steht für Handel – die Betroffenen werden emotional ausgenutzt und finanziell geschädigt. Das passiert beim Rip-Deal meist durch häufige Kontaktaufnahme vorab, um echtes Interesse vorzutäuschen.
Dieser Begriff bezeichnet die Betrugsmasche durch bewusste Täuschung oder Irreführung. Ursprünglich bekannt aus der Automobilbranche kommt diese Betrugsmasche immer häufiger auch beim Immobilienverkauf vor. Rip-Deals laufen nach einem bestimmten Muster ab: wiederholte Kontaktaufnahmen, Treffen (oft im Ausland), eventuell sogar Tausch einer kleineren Summe, dann Betrug im großen Stil.
Verkäufer oder Verkäuferinnen sollen über attraktive Angebote, sofortiges Akzeptieren des Preises und unkomplizierte Abwicklung zu einem Treffen gebracht werden, das oft in Restaurants oder Hotels stattfindet. Beim Treffen wird dann der Immobilienkauf nur als Vorwand genutzt und auf ein Devisentauschgeschäft gedrängt. In der Hektik des finalen Tauschgeschäfts wird Falschgeld untergejubelt, oder es kommt nach Hinterlegen einer Summe als Sicherheit gar nicht zum eigentlichen Verkauf. Opfer sind so bereits um Millionen Euro gebracht worden.
Was tun? Lassen Sie sich immer Ausweisdokumente zeigen und nie von außergewöhnlich großen Gewinnen blenden. Seriöses Auftreten heißt nicht automatisch auch seriöses Vorgehen! Erstatten Sie Anzeige, wenn Sie misstrauisch werden, auch ohne wirklich geschädigt zu sein. Und gehen Sie nicht auf Zeitdruck ein. Seriöse Interessentinnen und Interessenten gewähren Ihnen und sich selbst ausreichend Zeit für eine solch große Entscheidung wie die für einen Immobilienkauf.
Wie auch beim Rip-Deal gilt ganz generell: Hören Sie beim privaten Immobilienkauf auf Ihr Bauchgefühl. Behalten Sie sich eine gesunde Skepsis bei besonders attraktiven Angeboten und unrealistischen oder zu perfekten Bildern. Geben Sie keine persönlichen bzw. Bankdaten oder eine Kopie Ihres Personalausweises heraus.
Überweisen Sie niemals Geld im Voraus. Auch nicht für Besichtigungen! Eine der gängigsten Betrugsmaschen beim Immobilienkauf ist die Zahlung einer Kaution für den Schlüssel, für exklusive Angebote oder einfach nur für Ihren Namen auf der Liste der (Ver-)Käuferinnen oder Käufer. Das Vier- oder sogar Sechs-Augen-Prinzip hilft – lassen Sie Vertrauenspersonen auf Inserate und Verträge schauen, nehmen Sie sie mit zu Treffen oder Besichtigungen und sprechen Sie Angebote mit ihnen ab.
Was, wenn der Kauf vom Traumhaus zum Alptraum wird? Immobilienbetrug ist kein neuartiges Phänomen, kommt aber in immer wieder neuen Formen daher. Wir haben die gängigsten zusammengefasst.
Falsche Darstellung
Zeitdruck ist einer der häufigsten Hebel, die beim Immobilienbetrug eingesetzt werden. Da muss sehr schnell eine Wohnung verkauft werden, weil der Eigentümer ins Ausland zieht, oder die attraktive Immobilie wird mit Bildern und Texten beschrieben, die aus anderen Inseraten kopiert wurden … Wie Sie Fake-Immobilienanzeigen erkennen, zeigen wir unten. Auf jeden Fall gilt: besser genau hinschauen und einmal mehr prüfen.
Gefälschte Accounts
Vorsicht, wenn in der E-Mail-Kommunikation Links mitgeschickt und Sie dringend aufgefordert werden, darüber persönliche Zugangsdaten anzugeben. Betrügerinnen und Betrüger versuchen so, sich Zugang zu Ihrem Account zum Beispiel auf Immobilienportalen oder bei der Bank zu verschaffen und Ihr Konto für eigene Zwecke zu missbrauchen. Auch falsche Anzeigen könnten in Ihrem Namen geschaltet und so versucht werden, an Geld zu kommen.
Fake-Identitäten
Manche Kriminelle gehen so weit, einen kompletten Auftritt im Netz zu kreieren, um Opfer in Sicherheit zu wiegen. Werfen Sie deshalb immer einen genauen Blick auf die Absenderadresse in E-Mails. Unseriöse Adressen wie „hallo@günstige-traum-immobilie.de“ sind häufig Teil einer Betrugsmasche; das gilt auch für die URL vermeintlicher Unternehmen oder Immobilienportale. Achten Sie hier auch auf Details wie kleines L statt großes i, der Unterschied von l und I lässt sich auf den ersten Blick nicht erkennen.
Übrigens geht es beim Immobilienbetrug nicht immer um die ganz großen Summen. Oft wird für den Schlüssel zur unkomplizierten Besichtigung oder die Reservierung einer Immobilie „lediglich eine kleine Kaution“ verlangt, als Sicherheit, die später mit der Kaufsumme verrechnet werden soll – aber nie wird. Kein seriöser Makler, keine zuverlässige Maklerin wird vor dem erfolgreichen Verkauf Geld von Ihnen fordern. Auch nicht für exklusive Sonderbesichtigungen oder andere Leistungen, die Ihnen angeblich einen Vorteil verschaffen. Eine Provision erhalten seriöse Maklerinnen und Makler erst nach Vertragsabschluss, und sie arbeiten nicht mit dem Druckmittel anderer Interessentinnen und Interessenten, die bereit sind, vorab eine gewisse Summe zu bezahlen.
Augen auf bei allzu perfekten Bildern oder solchen, die nicht zum Text passen. Ein zweites Bad wird textlich erwähnt, ist aber nicht zu sehen? Oder die Größenangaben passen nicht zusammen? Seien Sie skeptisch.
Agieren Betrügerinnen oder Betrüger aus dem Ausland, kommen oft Übersetzungsprogramme für Texte in Inseraten und E-Mails zum Einsatz. Sind diese voller Rechtschreibfehler oder in schlechtem Deutsch oder Englisch verfasst, könnte der Text mittels eines solchen Programms oder von KI-Software erstellt worden sein – ein möglicher Hinweis auf Fake-Wohnungsanzeigen.
Ist im Inserat nur eine Telefonnummer angegeben? Rufen Sie an. Und wenn Sie mehrfach niemanden erreichen, könnte das ebenfalls ein Zeichen für ein Fake-Inserat sein. Zweifel sind auch angebracht bei Besichtigungen auf eigene Faust. Wird Ihnen angeboten, das Objekt allein anzuschauen und den Schlüssel vorab per Post zu erhalten, sollten Sie vorsichtig sein.
Wie kann ich Immobilienbetrug erkennen, und wie kann ich sicherstellen, dass meine Risiken minimal bleiben? Wie kann ich mich vor Betrug auf dem Immobilienmarkt schützen und sicher eine Immobilie kaufen? Wir haben vier Tipps für Sie:
Tipp 1: Dokumente auf Herz und Nieren prüfen
Ja, es ist anstrengend und mühsam. Aber mit dem genauen Blick auf alle Inserate, Dokumente und Seiten des Kaufvertrags (auch das Kleingedruckte!) können Sie Betrugsversuchen entgegenwirken. Genaues Lesen lohnt sich – achten Sie auf unrealistische Angebote, die Forderung von Vorleistungen oder Geld, das ins Ausland überwiesen werden soll, auf Mobilnummer oder E-Mail als einzige Kontaktmöglichkeit und auf übertrieben perfekte Bilder. Nutzen Sie die Rückwärtssuche im Web und checken Sie, ob Bilder eventuell bereits in anderen Inseraten verwendet wurden.
Tipp 2: Objekt im echten Leben ansehen
Falls sich die Immobilie Ihres Interesses in der Nähe befindet: Fragen Sie nach der genauen Adresse und fahren Sie hin. Dann erkennen Sie schnell, ob es das Haus oder die Wohnung tatsächlich gibt – oder ob jemand Fake-Bilder eines anderen Angebots zum Bewerben der Immobilie genutzt hat, ohne dass es diese an der genannten Adresse wirklich gibt. Zu weit weg? Nutzen Sie Google Street View, dort können Sie als erste Anhaltspunkte erkennen, ob an der angegebenen Adresse Einfamilienhäuser stehen, ob es Balkone und Gärten gibt.
Tipp 3: Von Expertinnen und Experten beraten lassen
Holen Sie sich professionelle Unterstützung! Der Immobilienkauf ist eine große Sache. Allein verlieren Sie schnell den Überblick. Holen Sie sich Profis zur Seite, die Ihnen beispielsweise mit Gutachten bei der Beurteilung einer Immobilie oder mit der durchdachten und professionellen Finanzierung helfen. So behalten Sie alles im Griff. Mehr Tipps und einen Leitfaden zum Wohnungskauf finden Sie hier.
Tipp 4: Aufs Bauchgefühl hören
Wenn Sie bei einem Angebot ein schlechtes Gefühl haben, vertrauen Sie darauf. Ganz im Ernst! Nur mit voller Überzeugung können Sie Ihr eigenes Zuhause in Zukunft genießen. Dabei muss es gar nicht unbedingt um Betrug gehen – wenn’s schon im ersten Telefonat oder bei der Besichtigung nicht passt, erzwingen Sie nichts.
Genau das liegt uns auch am Herzen, wenn wir uns um Ihre Baufinanzierung kümmern. Nur dann, wenn alles zu Ihnen und Ihrem Leben passt, gehen wir gemeinsam in die Umsetzung. Stellen Sie uns gern alle Ihre Fragen. Ja, auch mehrmals. Wir sind mit Antworten und Know-how an Ihrer Seite und bringen seit über 125 Jahren Menschen mit gutem Gefühl ins eigene Heim.