SpardaWelt

Ein bisschen ist besser als gar nichts

Der Parkour-Läufer Andy Haug zeigt, wie sich ein echter Sportler im Home-Office betätigt. Nachmachen empfohlen – auch nach den Zeiten von Corona.

Andy Haug führt normalerweise ein bewegtes Leben. Der 29-Jährige turnt auf abenteuerliche Weise quer durch Stadtgebiete. Je mehr Hindernisse und Höhenunterschiede sich ihm dabei in den Weg stellen, um so besser. Denkmalpodeste, Mauern, Treppen, Sitzbänke oder Flachdächer nimmt er in eleganten Sprüngen, geht mal ein Stück die Wände hoch, vollführt Handstände auf Querstangen, schlägt Räder und dreht auf seiner turbulenten Route jede Menge Schrauben und Saltos. „Beim Parkour-Lauf geht es darum, möglichst effizient von A nach B zu gelangen, beim Freerunning spielt man kreativ mit den urbanen Möglichkeiten und am liebsten ist mir die Kombination aus beidem“, erklärt er seine Sportart, die vor zwei Jahren vom Weltturnverband zur offiziellen Disziplin erhoben wurde. Haug war der erste deutsche Teilnehmer, der sich für diese Wettkämpfe qualifizierte, und vertritt seither die deutsche Mannschaft bei den Weltcups. Der gebürtige Schwarzwälder lebte für seinen Sport schon in Thailand und Mexiko. Unter den vielen, internationalen Wettkämpfen, an denen er teilgenommen hat, gibt es für ihn ein klares, sportliches Highlight: „Mein Heimwettkampf bei der Turnweltmeisterschaft im Oktober 2019 in Stuttgart hat mich am meisten geprägt.“ Der Parkour mitten auf dem Schlossplatz, perfektes Wetter und das tolle Publikum seien ein Erlebnis gewesen, das er nie vergessen werde. In der baden-württembergischen Landeshauptstadt ist Haug seit 2017 zuhause. 

Stuttgarter Wohnzimmer statt Japan

Im April diesen Jahres hätte eigentlich die erste Parkour-Weltmeisterschaft in Japan stattfinden sollen. Wegen der Corona-Krise musste die Veranstaltung ausfallen. Statt durch Hiroshima zu turnen, folgte Andy Haug der Verordnung, möglichst daheim zu bleiben. Alles kein Hindernis für den begeisterten Sportler: Er nutzte den Lockdown, um ein sportliches Workout im Wohnzimmer zu entwickeln. Auf Instagram demonstrierte er den Followern der Sparda-Bank BW, wie sich das gemütliche Sofa und dicke Kissen zu Sportgeräten umfunktionieren lassen. „Es geht darum, dass man sich jeden Tag in Bewegung bringt,“ betont der Profi, „ein bisschen ist besser als gar nichts.“

Für jede Altersstufe

Bei der Gelegenheit entdeckte er die lustige KITU-App der Kinderturnstiftung Baden-Württemberg und drehte das Glücksrad mit wachsender Neugierde. „Das hat total Spaß gemacht, weil da allerlei Übungen dabei sind, die ich noch aus dem Kindergarten oder der Grundschule kenne und die ich gar nicht mehr auf dem Schirm hatte“, lacht der junge Mann. Auch ganz neue Bewegungsideen habe er dort gefunden. Erwachsene, so hat er festgestellt, können sich ebenso gut mit der App fit halten wie Kinder: „Da sind Herausforderungen für jede Altersstufe dabei.“ Und so wird man bei Instagram Zeuge, wie der Meister des Parkours wie ein kleiner Junge durch seine Wohnung hüpft und dabei bis über beide Ohren fröhlich grinst.

Die KITU-App fürs Smartphone gibt es »kostenlos« im Google Play Store und im App-Store.

Anleitung zu den Übungen

Beinheber mit Sofakissen:

Auf den Boden legen, ein Kissen fest zwischen die Knöchel klemmen. Die Arme im Nacken verschränken und die gestreckten Beine langsam auf und ab bewegen. Das ist anstrengender, als es aussieht!

Kissen statt Hanteln:

Jede Hand fasst ein Kissen. Dann die ausgestreckten Arme abwechselnd heben und senken, bis sich die Muskeln „melden“.

Definiert den Sixpack am Bauch:

Sofakissen auf die angewinkelten Schienbeine legen und dann mit beiden Händen nach vorne ziehen. Den Oberkörper dazwischen immer wieder ablegen.

Auf die weiche Tour:

Liegestützen mit den Händen auf dem Sofarand sind etwas einfacher zu bewältigen als die klassische Variante mit allen Vieren auf dem Boden. 

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