Geld sparen & vermehren

Der Banking Duden: Inflation

In unserem Banking Duden erklären wir diesmal ein sehr aktuelles Thema: die Inflation.

Inflation kommt vom lateinischen „Inflatio“, was so viel wie „Aufblähen“ bedeutet. In einer Volkswirtschaft steht der Begriff für das Ansteigen der Preise für praktisch sämtliche Konsumgüter. Steigen die Preise, verliert das Geld an Wert. Oder anders gesagt: Man kann für dieselbe Summe weniger kaufen. Die Ursachen sind unterschiedlich. Wird etwa die Herstellung von Produkten durch steigende Rohstoffpreise oder Lohnkosten teurer, geben die Unternehmen diese Kosten in der Regel an die Konsumenten weiter. Die Preise gehen aber ebenso nach oben, wenn die Nachfrage nach bestimmten Gütern das vorhandene Angebot übersteigt.

Zur Berechnung der Inflationsrate wird ein fiktiver „Warenkorb“ herangezogen. Dieser repräsentiert sämtliche von privaten Haushalten in Deutschland im Laufe eines Jahres typischerweise gekauften Waren und Dienstleistungen. Darin enthalten sind 650 Güter – von Lebensmitteln, Versicherungen, Spielzeug, technischen Geräten und Friseurbesuchen bis hin zu Mieten, Benzin, Strom und Gas. Die jährliche Inflationsrate ist der Preis des gesamten Warenkorbs im Vergleich zum Preis des Warenkorbs im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Als normal gilt eine Inflationsrate von null bis zwei Prozent.

Gütergewichtung gemäß Verbrauchernachfrage

Die Gewichtung der einzelnen Güter im Warenkorb ist unterschiedlich und richtet sich danach, wie viel Geld die
Haushalte im Schnitt für ein Produkt oder eine Dienstleistung ausgeben.
Das Ansteigen des Benzinpreises wirkt sich zum Beispiel rund zehnmal stärker auf die Inflationsrate aus als eine Verteuerung von Kaffee. Außerdem kann die persönliche Inflationsrate deutlich von der durchschnittlichen Inflationsrate abweichen. Wer etwa den öffentlichen Nahverkehr nutzt, ist von höheren Benzinpreisen nicht so stark betroffen wie Autofahrer*innen.

Welche Rolle spielt die EZB bei einer Inflation?

Dafür zu sorgen, dass der Wert des Geldes stabil bleibt, ist die Aufgabe der Europäischen Zentralbank (EZB). Dazu hat sie verschiedene Instrumentarien zur Verfügung, wie etwa die Steuerung der Geldmenge, die in Umlauf ist. Wird eine Volkswirtschaft mit Geld geflutet, kann, aber muss das nicht zu einer Inflation führen. Auch Zinsen gehören zu den Steuerungsmechanismen. Steigen die Zinsen, verteuern sich Kredite, und weniger Menschen können sich etwa den Kauf eines Hauses oder eines neuen Autos leisten. Es wird mehr gespart, die Nachfrage sinkt, und die Unternehmen können höhere Preise nicht mehr so einfach durchsetzen. Als Folge geht die Inflation zurück.

Hier finden Sie weitere Storys zu unserem Banking Duden.

Das könnte Ihnen auch gefallen