Onlinesicherheit

Die Häufigsten Betrugsmaschen am Telefon

Wir zeigen Ihnen wie Sie sich gegen Betrugsmaschen schützen können.

Gerissene Telefonbetrügereien nehmen in erschreckendem Maße zu. Bitte bleiben Sie wachsam – und warnen Sie Ihre Freund*innen und Familienmitglieder! Nicht nur Senior*innen sind betroffen. Hier lesen Sie, wie die Kriminellen am häufigsten vorgehen – und warum ihnen so viele arglose Menschen vertrauen.

Nicht auszurotten: Der Microsoft-Betrug

Rudolf Müller hat Feierabend und macht es sich auf dem Sofa bequem. Da klingelt das Telefon. Er nimmt den Anruf an und eine freundliche Dame meldet sich. Sie stellt sich als Mitarbeiterin von Microsoft vor und warnt ihn: Sein Computer sei von Viren befallen und benötige ganz dringend ein wichtiges Sicherheitsupdate. Das Ganze klingt so dramatisch, dass Müller seinen Laptop anschaltet und gemeinsam mit der Frau, die ihm genau sagt, was er zu tun hat, ein vermeintlich rettendes Update installiert.

Als sie fertig sind, fragt die Dame nach einer Bezahlung. Peinlich berührt, da er vorher nicht daran gedacht hat, dass Kosten entstehen könnten, fragt Müller, wie man das schnell abwickeln könnte. Ganz einfach, sagt die nette Dame, loggen Sie sich bei Ihrem Online-Banking ein und ich sage Ihnen, was Sie machen müssen. Einige Tage später stellt Müller fest: Es fehlt eine beträchtliche Geldsumme auf seinem Konto. Er ruft sofort seine Hausbank an. Der Mitarbeiter fragt ihn, ob er jemandem seine Login-Daten gegeben hätte. Erst verneint Müller, doch dann fällt ihm der Anruf von Microsoft wieder ein..

So erwecken Betrüger*innen Ihr Vertrauen

Der Anruf eines vermeintlichen Microsoft-Mitarbeiters ist inzwischen eine altgediente, aber leider immer noch sehr erfolgreiche Betrugsmasche. Die Kriminellen rufen ihre Opfer oftmals mit unterdrückter oder von einer gefälschten Telefonnummer an. Was folgt, ist eine psychologisch ausgebuffte Attacke auf unsere anerzogenen Verhaltensweisen.

Die Betrüger*innen stellen sich offiziell vor, also fühlen wir uns sicher. Die Kontaktaufnahme erscheint legitim. Das Gespräch wird dann auf ein technisches Problem gelenkt, das äußerst kritisch beschrieben wird. Meist sind die Betrüger*innen sehr freundlich und überfordern ihre Opfer ein wenig, damit sie nicht hinterfragen, was da gerade wirklich passiert. Das Opfer macht sich Sorgen und möchte das Problem schnell beheben. Das nutzen die Betrüger*innen aus: Sie bieten die Lösung unmittelbar und unkompliziert an. Mangels Fachwissen erkennen viele Opfer die Falle nicht.

Spätestens, wenn die*der betrügerische Anrufer*in Geld oder Zugriff auf das Online-Banking fordert, sollten aber die Alarmglocken schrillen! Doch reagieren wir auf die ungewohnte Situation schnell einmal voreilig. Schließlich hat man Vertrauen in den vermeintlichen Fachmann, der einem eben noch so nett geholfen hat.

Wichtig: Beenden Sie das Gespräch umgehend, wenn Sie Indizien für einen Betrugsversuch entdecken. Lassen Sie sich nicht aus reiner Höflichkeit in ein Gespräch verwickeln!

Leider oft erfolgreich: Unerwarteter Anruf der „Hausbank“

Immer häufiger geben sich betrügerische Anrufer*innen als Mitarbeiter*in Ihrer Hausbank aus. Besonders gewiefte Kriminelle kündigen ihren Anruf sogar mit einer E-Mail an, die täuschend echt wirkt. Danach erhält das Opfer einen Anruf von einem angeblichen Bank-Mitarbeiter*innen, der das Online-Banking „überprüfen“ will, da es einen technischen Fehler oder – eine besonders hinterhältige Masche – einen Betrugsversuch gebe. Die*Der nette Anrufer*in bittet dafür um persönliche Daten, Login-Daten, TAN und Ähnliches. Wenn Sie der Bitte folgen, hat die*der Betrüger*in sein Ziel erreicht und kann Ihr Konto plündern. Ihre Bank ist bei dieser Betrugsmasche komplett außen vor. Es ist ein ähnlicher Fall, wenn Ihnen der Geldbeutel in einer Menschenmenge von Trickdieben aus der offenen Handtasche gestohlen wird. Auch damit hat Ihre Bank nichts zu tun.

Wichtig: Ihre Hausbank wird Sie niemals aus heiterem Himmel anrufen, um Ihr Online-Banking zu „reparieren“ oder
Daten abzufragen. Geben Sie auf gar keinen Fall die Zugangsdaten zu Ihrem Online-Banking an andere Personen weiter, schon gar nicht an unbekannte Anrufer*innen. Egal, wer das von Ihnen verlangt und wie glaubwürdig sich diese Person anhört: Brechen Sie das Gespräch ohne weitere Erklärung sofort ab!

Was ist zu tun, wenn Sie Opfer eines Telefon-Betrugs geworden sind?

Sollten Sie rückblickend feststellen, dass Sie vermutlich einen Fehler gemacht haben, oder den Verdacht haben, dass etwas nicht mit rechten Dingen zuging, ergreifen Sie bitte folgende Maßnahmen:

  • Kontaktieren Sie umgehend Ihre Hausbank!
  • Nehmen Sie Ihren Computer offline und überprüfen Sie ihn auf Schadsoftware.
  • Ändern Sie Ihre Passwörter und Zugangsdaten bei sämtlichen Online-Diensten über einen nicht infizierten Computer.
  • Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.

Wer nicht kooperiert, kann Drohnachrichten erhalten, die eine Sperrung des PCs oder die Löschung von Daten ankündigen – was möglich ist, falls die Betrüger*innen sich unbemerkt einen dauerhaften Zugang zu Ihrem Gerät eingerichtet haben. Melden Sie einen solchen Vorfall der Polizei!

Wenn der Verdacht besteht, dass Ihr E-Mail-Konto betroffen ist: Informieren Sie Ihre Kontakte über den Betrug, auch wenn es schwerfällt. Diese müssen im Zweifelsfall damit rechnen, dass sie gefälschte Nachrichten unter Ihrem Namen erhalten.

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